7. Mofarennen in Kell - 03. & 04. September 2010

Mofarennen zieht wieder die Massen in seinen Bann - Gelungenes Wochenende im Keller Mofadrom

Die Zeit rast so schnell wie unsere Mofas. Kaum zu glauben, dass das 7. Mofarennen in Kell nun auch schon wieder vorbei ist. Da fiebert man Monate auf dieses Event hin und dann ist es auch schon wieder so schnell vorüber. Was bleibt sind die Erinnerungen an ein tolles Wochenende, welches noch lange in unseren Köpfen präsent sein wird. Im Gegensatz zu den letzten Jahren war uns diesmal der Wettergott hold, so dass wieder unzählige Menschen nach Kell zur Pilgerstätte des Mofarennsports strömten. Die Fahrzeugschlange war so groß, dass unsere vorgeplanten Parkkapazitäten kurz vor Start erschöpft waren und wir kurzfristig noch nachbessern mussten. Doch auch dies stellt uns  in der Organisation nicht mehr vor große Probleme. Nach 7 Jahren sind wir allmählich routiniert bei der Organisation dieses Großevents und so hatten wir am Freitagnachmittag sogar die Zeit und Muße bei einem kühlenden Getränk in aller Seelenruhe die Sonne zu genießen.

 

Die Streckenführung hatten wir in diesem Jahr ein wenig geändert. Noch einige Kurven und eine Schikane und schon hatten wir eine Strecke, die jetzt 1.200 m statt den üblichen 1.000 m lang war. So war für jeden etwas mehr Platz auf der Strecke. Wer jedoch sein Mofa nicht einwandfrei beherrschte hatte schon einige Probleme, denn trotz bester Präparation war das Keller Mofadrom mal wieder sehr anspruchsvoll zu fahren und trotz des mehr an Platz blieben spannende und interessante Duelle nicht aus.

 

Wie üblich reisten bereits einige Teams am Donnerstag an, um sich die besten Plätze in der Boxengasse zu sichern und sich für ein Wochenende voller Action, Spaß und Sport einzustimmen. Auf gut Glück mit einem fertigen Mofa reisten Freitag noch Godzilla Racing Tresch an. In der Hoffnung, dass ein Team noch absagt und sie vielleicht den freien Startplatz ergattern könnten, hatten sie sich auf den weiten Weg aus Wölferlingen nach Kell gemacht und siehe da, nachdem sie am Freitag unter Vorbehalt mit trainieren durften, weil einige wenige Teams erst Samstag anreisten, stimmte die Rennleitung – nach einer krankheitsbedingten Absage –  einer Rennteilnahme zu.

 

Bei der Pre Race Party am Freitagabend fand nach einem Jahr Pause mal wieder eine Teampräsentation statt. Die perfekte Einstimmung auf einen schönen Disco Abend, der  erst morgens nach 4:00 Uhr sein Ende fand, weil die letzten Gäste im Festzelt noch ein Fußball- und Frisbeespiel veranstalteten. Dies wiederum ließ die Phantasie der Organisatoren für das nächste Event blühen.

 

Nach einer kurzen Nacht wurde am frühen Samstagmorgen das Festzelt und das Rennareal wieder hergerichtet, sodass zum Frühstück und der Fahrerbesprechung wieder alles aufgeräumt war. Der Fahrerbesprechung folgte die reibungslose Abnahme der Mofas durch die DEKRA und dem Mofa Club. Noch währenddessen gingen die Mini Crosser auf ihre Trainingsrunden. 12  Kinder starteten mit ihren 50 ccm und 85 ccm Crossmaschinen zum mittlerweile vierten Mal in Kell.

 

Um 12 Uhr konnte dann das Zeittraining der Mofas gestartet werden. Da wir uns in diesem Jahr auf eine neue Zeitmessung einstellen mussten, weil unser bisheriger Partner wegen Terminkollision abgesagt hatte, gab es anfängliche Probleme. Einige Transponder konnten erst spät erfasst werden und auch die Darstellung der Zeiten war zu Beginn doch etwas gewöhnungsbedürftig. Am Schluss war jedoch alles geregelt und doch schon wieder traditionell, denn Camino Power hatte mal wieder die schnellste Rundenzeit aus der Strecke herausgefressen und sich somit die Pole Position gesichert.

 

Danach hatten die Mofapiloten erst mal Zeit sich auszuruhen oder noch Änderungen an den Tuningeinstellungen vorzunehmen, denn die Rennstrecke und die Aufmerksamkeit gehörte alleinig den Mini Crossern. Organisiert durch die MSF Winningen – denen hierfür unser Dank gebührt -  entwickelte sich ein sehenswertes Rennen über die Dauer einer halben Stunde. Sehr viele der Mädchen und Jungen – wie zum Beispiel die beiden Kinder unseres Vereinsmitgliedes Jürgen Glees - starteten erstmalig bei einem Rennen und begeisterten die schon zahlreich anwesenden Zuschauer. Bei der Siegerehrung bei der jedes Kind eine Medaille und die jeweils 3 Erstplatzierten einen Pokal erhielten, sah man nur leuchtende Kinderaugen und der Höhepunkt nahte.

 

Nachdem sich auch das letzte Mofa aus der Boxengasse in die jeweilige Startposition begeben hatte, wurden die Mofas durch unseren Pfarrer Franz Strieder gesegnet. Für den verhinderten Schirmherren des Mofarennens, den Oberbürgermeister der Stadt Andernach Achim Hütten, sprach der Keller Ortsvorsteher Reinhard Hauter ein paar Grußworte an die Teilnehmer und Zuschauer, um sich dann an seine Arbeit zu machen, denn Reinhard Hauter war es vorbehalten den Startschuss zu geben, wobei das Wort Startschuss vielleicht etwas untertrieben ist.

 

Schließlich war es dann soweit. Das 7. Mofarennen in Kell konnte gestartet werden. Wie gewohnt bewaffnet mit Zündkerze und Zündkerzenschlüssel reihten sich die Teams ca. 50 m von den Mofas entfernt auf, um beim Startsignal zu ihren Mofas zu rennen, Zündkerze einzuschrauben und die Hatz nach Sieg und Platz aufzunehmen. Kein Böller- oder Pistolenschuss als Startzeichen sollte die Mofafahrer erwarten, sondern ein Donnerschlag aus einer stattlichen Kanone. Als pünktlich um 15 Uhr die Kanone von Reinhard Hauter gezündet wurde, gab es einen ohrenbetäubenden Knall der nicht nur die Zuschauer erschreckte, sondern sicherlich auch in den benachbarten Ortschaften Niederlützingen oder Wassenach zu hören war. Nicht wenige Rennfahrer blieben für eine kurze Zeit wie angewurzelt stehen, bis dass sie zu ihrem Mofa rannten. Der Pulverdampf hatte sich noch nicht ganz verzogen, da tauchten auch schon die Lokalmatadoren, das BOA Racing Team, aus dem Nebel auf und setzten sich gleich an die Spitze des Rennfeldes. Wie gewohnt entwickelten sich packende Duelle um die einzelnen Positionen. Nicht nur um die vordersten Plätze wurde gefightet. Jedes Team hatte sein persönliches Ziel und so wurde sich vorne wie hinten nichts geschenkt.

 

Da uns nach einigen Jahren mal wieder die Sonne zum Rennen besuchte war die Strecke trocken und somit sehr staubig, sodass die Rennfahrer nach getaner Arbeit aussahen als hätten sie eine Schicht unter Tage hinter sich. Die Zuschauer hatten es hier einfacher, denn sie spülten den Staub mit kühlenden Getränken herunter und sorgten damit für eine dichte Belagerung der Getränkestände.

 

Im Rennen reihten sich vorne rasch die Favoriten nach dem Training ein. Camino Power, Team Halbgas, Die Unglaublichen und BOA Racing beherrschten das Rennfeld. Das jährliche Roulettespiel von Camino Power endete nach einer guten Stunde mit technischem KO. Hätte das Rennen 2 Stunden gedauert hätte der Sieger vielleicht Team Halbgas geheißen, aber da wir in Kell nun mal 3 Stunden fahren, sollten es auch hier wegen technischer Probleme nicht für eine gute Platzierung reichen. Wenn einem zweimal der Keilriemen reißt, dann sind die Siegchancen dahin. So geschehen dem BOA Racing Team, das sich kurzfristig noch mit Kevin Schmitt, unserem Deutschen Meister im Straßenrennsport verstärkt hatte. Am Ende reichte es zu einem guten 5.Platz, aber die erhoffte Podestplatzierung war verpasst. Dadurch war der Weg frei für Die Unglaublichen, die sich nun vorne absetzten. Bedingt durch die Ausfälle an der Spitze rückten mehrere Keller Teams, wie die Ackerschweine, HPS, Wickegarten, Knallmofa oder Stammtisch 52 nach vorne und in den Fokus der Zuschauer. Offensichtlich wurde in diesem Jahr mehr in Konstanz anstatt Speed investiert, denn nur knapp ¼ der Teams mussten ihre Maschinen endgültig und vorzeitig abstellen.

 

Als das Rennen pünktlich um 18 Uhr durch Christine Bay, der Schwester unseres Verkehrsleiters Michael Bay, abgewunken wurde, hatten Die Unglaublichen aus Andernach einen souveränen Sieg mit 3 Runden Vorsprung herausgefahren. Nach einem dritten und einem zweiten Platz bei vorangegangenen Rennen konnten sie sich diesmal über den Sieg beim 7. Keller Mofarennen freuen.  Anfänglich im Mittelfeld platziert kämpfte sich ZD Racing aus Mendig still und leise nach vorne und konnte wie im Vorjahr den 2.Platz mit 88 gefahrenen Runden wiederholen. Der 3. Platz war eine knappe vereinsinterne Entscheidung. Mit nur wenig Vorsprung auf die Ackerschweine belegte das Team Wickegarten den 3. und somit letzten Podestplatz. Die 50 ccm Klasse gewannen Die wilden Kerle (17. Gesamtplatz) vor dem Florystenteam (25. Platz) und ECM Motorbikes (Platz 35), die sich bei der Siegerehrung jeweils über Pokale freuen durften. Mit 1:48,118 fuhr Camino Power mal wieder die schnellste Rennrunde. Schnellstes Damenteam auf dem 40. Gesamtplatz wurden ein weiteres mal die Heidschnucken aus Kell, die sich obwohl nur in der 50 ccm Klasse startend, gegen die motorenmäßig überlegenen Auspuffschnecken durchsetzten.

 

Um die Zeit bis zur Siegerehrung zu überbrücken gab es für die Zuschauer noch eine Trial Vorführung des  MSC Dreckenach. Als sich das Festzelt füllte und die Teams geduscht waren, konnte die Siegerehrung – moderiert von Streckensprecher Jürgen Kleinsteuber- über die Bühne  gehen. Nach einigen Dankesworten durch Rennleiter Patrick Sattler wurden die Urkunden, Preise und Pokale durch den Vorstand des Mofa Clubs überreicht und die Siegerehrung mit einem Schlusswort vom Vorsitzenden Sebastian Bläser abgerundet.

 

Bei der anschließenden After Race Party spielten Antunacum Rock deutschen und englischen Cover Rock. Zur Überraschung des Mofa Clubs hatte Antunacum Rock ein eigenes Lied über das Mofarennen getextet, und als Premiere dem Publikum präsentiert. Nach eigener Vereinsfahne hat der Mofa Club nun auch eine eigene Hymne. Erst nach 4 Uhr endete die After Race Party und damit auch das 7. Mofarennen. Viele helfende Hände haben am Sonntag die Spuren des Rennens beseitigt.  Am Montag wurde noch das Festzelt abgebaut und nun hat der Acker bis zum kommenden Jahr seine Ruhe wieder, bis dass die „Helden der Schnapsglasklasse“ wieder in Kell zum 8. Mofarennen antreten.

 

Wir bedanken uns nochmals bei allen Teilnehmern für den sportlichen Wettstreit, den Besuchern für ihr Kommen, den Freiwilligen Feuerwehrleuten, dem DRK und dem THW für Ihre Hilfe, den „Feldherren“ Ruth und Wolfgang Walther sowie Albert und Thomas Schmitz und natürlich den zahlreichen Sponsoren für ihre tatkräftige Unterstützung. Die Ergebnisse sind hier  nachzulesen. In Kürze werden auch die Bilder eingestellt.

Wir hoffen alle zur DVD Premiere wieder begrüßen zu dürfen. Der Termin wird entweder per E-Mail, in der örtlichen Presse oder unserer Homepage rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Text: Michael Münz